Der Go-Live eines SAP-Systems markiert den entscheidenden Moment eines Projekts. Wochen oder Monate intensiver Vorbereitung münden in den Produktivstart. Damit dieser erfolgreich verläuft, sind ein strukturierter Cutover-Plan und die aktive Mitwirkung des Kunden unerlässlich. In diesem Artikel gehen wir auf die wesentlichen Erfolgsfaktoren ein.
Der Cutover-Plan: Herzstück des Go-Live
Der Cutover-Plan ist eine detaillierte Roadmap für die Umstellung von der alten auf die neue Systemlandschaft. Er umfasst alle wesentlichen Aktivitäten, Zeitpunkte und Verantwortlichkeiten. Ein gut durchdachter Cutover-Plan stellt sicher, dass alle technischen und organisatorischen Aufgaben reibungslos ineinandergreifen. Die wichtigsten Bestandteile eines Cutover-Plans sind:
- Datenmigration – Die saubere und vollständige Übertragung von Stamm- und Bewegungsdaten in das neue System.
- System- und Integrationstests – Sicherstellung, dass alle relevanten Prozesse und Schnittstellen fehlerfrei funktionieren.
- Smoketest – Ein erster schneller Funktionstest direkt nach dem Go-Live, um sicherzustellen, dass die grundlegenden Systemprozesse lauffähig sind.
- Benutzer- und Berechtigungsmanagement – Zuweisung und Prüfung der Rollen für die Endnutzer.
- Kommunikation und Schulung – Endanwender müssen im Umgang mit dem neuen System geschult sein, um Fehler in der Produktivnutzung zu vermeiden.
- Fallback-Szenarien – Ein Plan für den Notfall, falls Probleme auftreten, die eine Rückkehr zum alten System erfordern.
Kundenseitige Mitwirkung: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein erfolgreiches Go-Live erfordert nicht nur technische Expertise, sondern auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Kunden. Folgende Aspekte sind dabei essenziell:
- Engagement und Ownership: Der Kunde muss aktiv in die Prozesse eingebunden werden und Ownership für seine Daten und Prozesse übernehmen.
- Key-User und Schulungen: Gut geschulte Key-User fungieren als Multiplikatoren und stellen sicher, dass das Wissen im Unternehmen bleibt.
- Datenqualität: Nur mit qualitativ hochwertigen Stammdaten kann das neue System fehlerfrei arbeiten. Daher ist die Datenvalidierung durch den Kunden entscheidend.
- Eingespielte Kommunikation: Klare Kommunikationswege zwischen allen Beteiligten verhindern Missverständnisse und gewährleisten einen reibungslosen Ablauf.
Nach dem Go-Live: Stabilisierung und Support
Mit dem erfolgreichen Go-Live ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Die ersten Wochen nach dem Produktivstart sind entscheidend für die Stabilität des Systems. Eine Hypercare-Phase mit intensivem Support sichert einen reibungslosen Betrieb und erlaubt schnelle Korrekturen bei auftretenden Problemen. Regelmäßige Feedback-Runden helfen, mögliche Optimierungen frühzeitig zu identifizieren und umzusetzen.
Fazit
Ein strukturierter Cutover-Plan und die aktive Mitwirkung des Kunden sind die zwei wichtigsten Faktoren für ein erfolgreiches Go-Live. Die frühzeitige Einbindung des Kunden, eine durchdachte Planung und eine intensive Unterstützung in der Stabilisierungsphase tragen dazu bei, dass der Systemwechsel reibungslos verläuft und die Vorteile des neuen Systems schnell realisiert werden können.