🪢 Warum S/4HANA-Projekte oft am Altsystem klammern – und wie man das auflöst

„Wir wollen modernisieren – aber bitte alles so lassen wie im alten System.“
Kommt dir bekannt vor? Willkommen in der Realität vieler S/4HANA-Projekte.
Die Software ist neu, die Infrastruktur ist neu – und trotzdem fühlt sich alles an wie früher. Warum?

In diesem Artikel zeige ich dir, warum viele SAP-Projekte mentale Gefangene ihrer Altlandschaft bleiben – und wie du diese Blockade nachhaltig auflöst.


đź§  Die Psychologie des Festhaltens

S/4HANA bringt enorme Potenziale – Geschwindigkeit, Usability, Prozessstandardisierung.
Und doch klammern sich viele Unternehmen an gewohnte Z-Felder, alte Transaktionen und sogar Fehlstrukturen aus dem Altsystem.

Warum?

  • Verlustangst („Wir brauchen das vielleicht noch irgendwann.“)
  • Komfortzone („Damit kennen wir uns aus.“)
  • Fehlende Fachbereichsbeteiligung („Was ist ĂĽberhaupt möglich?“)

Migration bedeutet nicht nur Daten ziehen – sondern Denkmuster loslassen.


⚙️ Technisch migriert – fachlich nie losgelassen

Viele S/4HANA-Projekte laufen technisch sauber:

  • Systemkopie? Check.
  • Daten migriert? Check.
  • Go-Live? Check.

Und doch bleiben:

  • ALV-Reports mit 14 unnĂĽtzen Spalten
  • Eigenentwicklungen ohne Business Case
  • Genehmigungsprozesse, die an Excel erinnern

Das Problem: Man migriert Strukturen, aber keine Entscheidungen.


🔓 Wie man die Klammer auflöst – Schritt für Schritt

1. „Copy Nothing“-Workshops

Vor dem Design: ein leerer Tisch. Keine Altmasken, keine Z-Felder.
→ Nur Prozesse beschreiben – ohne SAP im Kopf.
→ Dann erst: Mapping auf Standard in S/4HANA.

2. „Value-or-Z“‑Challenge

Jede Eigenentwicklung wird mit dieser Frage konfrontiert:

„Welchen messbaren Mehrwert bringt dieses Z-Objekt – verglichen mit dem Standard?“

Keine Zahl? Kein Z.

3. Stammdaten neu denken

Statt: „Welche Felder brauchen wir aus ECC?“
Besser:

„Welche Informationen brauchen wir, um heute valide Entscheidungen zu treffen?“

→ Besonders in MM/SD entscheidend: Einkaufsinfosätze, Kundenklassifizierungen, Lieferantenstrategien.

4. Fachbereich aktiv empowern

  • Fiori-Trainings mit echten Use Cases
  • Design-Thinking statt Schulung nach Klickpfad
  • Fachbereiche einladen, Prozesse selbst neu zu denken

🧭 Fazit: Migration ist ein Kulturthema – kein Technologiethema

Wer S/4HANA einfach „wie ECC, nur in schneller“ nutzt, verschenkt 80 % des Potenzials.
Echte Transformation braucht Mut zum Neudenken – und ein Projektteam, das sich traut, Altlasten loszulassen.


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