Jour Fixe, Statusberichte – und doch bleiben die integrativen Themen oft liegen

In vielen SAP-Projekten sind regelmäßige Abstimmungen längst etabliert.
Es wird berichtet, was jede Teilprojektleitung oder Modulgruppe aktuell tut – sauber dokumentiert, professionell präsentiert.

Und trotzdem:
Integrative Fragestellungen bleiben häufig unbesprochen.
Nicht, weil sie unwichtig wären – sondern, weil sie in klassischen Statusrunden zu wenig Raum bekommen.

Ein Stück weit ist das menschlich verständlich:
Man berichtet, was man gemacht hat – auch wenn es keinen konkreten Mehrwert für den Projektfortschritt bringt.
Man bereitet sich auf den Termin nicht gezielt vor – weil der Alltag voll ist mit operativen Themen, Tickets, Abstimmungen.

Doch gerade deshalb gilt:
In der Kürze liegt die Würze.
Weniger Fokus auf Tätigkeitsbeschreibungen – mehr Klarheit bei Risiken, Abhängigkeiten und offenen Punkten.


  • Neue Einstellungen im Einkauf betreffen auch den Vertriebsprozess – aber die Info kommt nicht rechtzeitig an.
  • Entwicklungsanforderungen aus einem Modul beeinflussen zentrale Workflows – ohne dass das im Jour Fix thematisiert wird.
  • Testpläne werden erstellt – ohne abzustimmen, welche Schnittstellen betroffen sind.

Die Folge:
Wertvolle Zeit wird in Meetings verbracht,
aber entscheidende Abhängigkeiten bleiben ungeklärt.
Das kostet nicht nur Effizienz – sondern birgt Risiken für Qualität und Terminpläne.

Was sich bewährt hat:

  • Jour Fixe bewusst nutzen, um integrative Punkte aktiv zu adressieren
  • Module nicht isoliert betrachten, sondern Prozessketten mitdenken
  • Verantwortung für Schnittstellen klar benennen und nachhalten
  • Vorbereitung auf Meetings kurz, aber zielgerichtet – mit Blick auf echte Entscheidungsrelevanz

Erfahrung zeigt:
SAP-Projekte profitieren am meisten, wenn Kommunikation nicht nur entlang von Zuständigkeiten,
sondern entlang von Prozessen und Abhängigkeiten gedacht wird – und wenn Meetings als echtes Steuerungsinstrument genutzt werden.