đź’ˇ SAP S/4HANA im Spannungsfeld von Wirtschaftslage und Pflicht zum Wandel

Die wirtschaftliche Lage im DACH-Raum ist angespannt. Viele Unternehmen kämpfen mit sinkenden Margen, Fachkräftemangel und steigenden Finanzierungskosten.
Gleichzeitig läuft der Wartungszeitraum für SAP ECC ab – ein Wendepunkt, der kaum ignoriert werden kann.

Doch zwischen wirtschaftlichem Druck und technologischem Zwang entsteht ein Dilemma:
Wie sollen Unternehmen investieren, wenn Budgets ohnehin unter Druck stehen?

Warum viele Unternehmen zögern

S/4HANA gilt als strategischer Schritt in Richtung Zukunft – doch der Weg dorthin ist teuer.
Der Grund liegt selten im Lizenzmodell allein, sondern in der Vergangenheit:
Über Jahre hinweg wurden in ECC unzählige kundeneigene Erweiterungen, Add-ons und Eigenentwicklungen geschaffen.
Diese müssen in S/4HANA überprüft, migriert oder sogar neu gebaut werden – oft ein teurer und zeitaufwändiger Prozess.

Gleichzeitig läuft ECC in vielen Firmen stabil und zuverlässig.
Die Haltung vieler Entscheider ist daher nachvollziehbar:
„Warum sollen wir ein funktionierendes System ersetzen, wenn wir wirtschaftlich ohnehin auf Sicht fahren?“

Wann sich ein Umstieg lohnt

Ein Umstieg auf S/4HANA lohnt sich nicht automatisch – aber er lohnt sich strategisch.
Wer heute bereits klare Ziele verfolgt, etwa:

  • Prozesse vereinheitlichen und standardisieren will,
  • veraltete Schnittstellen oder Eigenentwicklungen abbauen möchte,
  • oder eine moderne Datenbasis fĂĽr digitale Geschäftsmodelle braucht,
    der sollte den Umstieg nicht weiter aufschieben.

Denn die Transformation ist kein IT-Projekt, sondern ein Modernisierungsschritt, der langfristig Kosten und Risiken reduziert.

Wann man (noch) warten kann

Für Unternehmen, die stabil auf ECC laufen, wenige Eigenentwicklungen haben und keine kurzfristigen Innovationsvorhaben planen, kann ein späterer Umstieg sinnvoll sein.
Aber: Jedes Jahr Verzögerung erhöht den Druck – und die Projektkosten steigen, je näher 2027 rückt.

Kann man auf den Umstieg verzichten?

Ehrlich gesagt: Nein, nicht dauerhaft.
Wer auf SAP bleibt, wird früher oder später wechseln müssen – spätestens, wenn Support, Updates und Partnerlösungen für ECC auslaufen.
Aber der Zeitpunkt und die Strategie können individuell gestaltet werden.
Ein „Jetzt oder nie“ ist selten die beste Antwort.

Fazit

Die wirtschaftliche Realität und die technologische Notwendigkeit prallen derzeit hart aufeinander.
Doch der Wechsel auf S/4HANA ist weniger eine Frage von „ob“, sondern von „wann und wie“.
Wer heute strukturiert plant, Risiken kennt und Prioritäten richtig setzt, kann die Transformation steuern – statt irgendwann von ihr überrollt zu werden.

👉 S/4HANA ist teuer. Aber Stillstand ist unbezahlbar.