Die technische Einführung von SAP S/4HANA ist nur die halbe Herausforderung.
Die andere Hälfte entscheidet, ob das Projekt wirklich erfolgreich wird:
die Akzeptanz der Anwender.
In vielen Unternehmen wird S/4HANA noch immer als reines IT-Projekt betrachtet – mit Fokus auf Daten, Systeme und Prozesse.
Doch die Realität zeigt: Technische Stabilität garantiert keine Akzeptanz.
Was zählt, ist, ob die Menschen das neue System verstehen, ihm vertrauen und bereit sind, es im Alltag zu nutzen.
1. Transparenz statt Überraschung
Akzeptanz beginnt lange vor dem Go-Live – nämlich in dem Moment, in dem Mitarbeitende verstehen, warum sich das Unternehmen für S/4HANA entschieden hat.
Viele Projekte unterschätzen die Wirkung klarer Kommunikation.
Wer das „Warum“ erklärt, schafft Orientierung:
Welche Ziele werden verfolgt?
Was ändert sich wirklich – und was bleibt gleich?
Eine offene Kommunikation reduziert Unsicherheit und stärkt die Bereitschaft zur Veränderung.
2. Frühzeitige Einbindung statt später Schulung
Ein häufiger Fehler: Key User und Fachbereiche werden erst im Test oder in der Schulung eingebunden.
Besser ist, sie frühzeitig als aktive Mitgestalter einzubinden.
So entsteht nicht nur praxisnahes Feedback – die Beteiligten werden zu Multiplikatoren.
Mitarbeitende akzeptieren Veränderungen eher, wenn sie sich selbst darin wiederfinden.
3. Fokus auf Nutzen, nicht auf Funktionen
S/4HANA bietet enorme technische Möglichkeiten. Doch Menschen interessieren sich selten für Transaktionscodes – sie wollen verstehen, was sich für ihre Arbeit verbessert.
Wenn ein Fachbereich erkennt, dass Aufgaben schneller, transparenter oder sicherer werden, entsteht Akzeptanz ganz automatisch.
Es hilft, die Kommunikation entlang des konkreten Nutzens aufzubauen, nicht entlang der Features.
4. Kleine Schritte statt große Würfe
Veränderung funktioniert nicht in einem Tag.
Gerade bei großen Projekten wie S/4HANA lohnt es sich, den Übergang schrittweise zu gestalten.
Pilotbereiche, realistische Testphasen und gezielte Verbesserungen nach dem Go-Live schaffen Vertrauen.
So entsteht das Gefühl: Das System entwickelt sich mit uns – nicht gegen uns.
5. Feedback ernst nehmen – nicht nur abfragen
Viele Projekte sammeln Rückmeldungen, ohne sie wirklich zu nutzen.
Echtes Feedback bedeutet, zuzuhören, nachzusteuern und sichtbar zu reagieren.
Wenn Mitarbeitende spüren, dass ihre Meinung zählt, entsteht Beteiligung.
Und Beteiligung ist der stärkste Treiber für Akzeptanz.
Fazit
Die Einführung von S/4HANA ist keine rein technische Aufgabe – sie ist ein kultureller Wandel.
Mit klarer Kommunikation, ehrlicher Einbindung und spürbarem Nutzen lässt sich die Akzeptanz mit einfachen Mitteln deutlich erhöhen.
Erfolgreiche Unternehmen verstehen:
S/4HANA funktioniert erst dann richtig, wenn die Menschen dahinter es wollen – nicht nur, wenn es technisch läuft.